Vai al contenuto

Das Mörderische neben dem Leben. Ein Wegbegleiter durch die Welt der Kriminalliteratur

Wörtche Thomas

Luogo: [Lengwil-Oberhofen]
Editore: Libelle
Anno di pubblicazione: 2008
ISBN: 9783905707212

Nur selten trauen sich Superreader oder Kenner mit ungewöhnlichem Überblick, ihr Wissen auf den lesbaren Punkt zu bringen. Neulich erst, im letzten Jahrhundert, tat dies glücklicherweise olf Vollmann mit "Die wunderbaren Falschmünzer".

Auch dieses Buch zielt, unterhaltsam, erkundend und mit angriffem Witz, in Richtung "Roman-Verführer". Nicht nur in Thomas Wörtches höchstpersönlichem Ranking der deutschsprachigen Kriminalautoren und seiner Bestenliste internationaler Meisterwerke. Wenn es um das Komische im Mörderischen geht, um literarische Spielformen oder um die 155 spannenden Romane, aus denen er eine weltumspannende Krimi-Reihe (metro) aufgebaut hat.

Auch mancher Klassiker wird hier neu beleuchtet. Die Porträts über Georges Simenon, Eric Ambler oder Cherster Himes erhellen beispielhaft, wie Kriminalliteratur das Verbrecherische ihrer jeweiligen gesellschaftlichen Kontexte zur Sprache bringt. Thomas Wörtches neugieriger und undogmatischer Durchblick beweist sich zudem, wo es ums tiefer gründende Thema von Kunst und Gewalt geht: in angrenzenden Gebieten wie Science-Fiction, Graphic Novel und Musik. Ein Literaturwissenschaftler legt hier los, in dem viele den renommiertesten Krimikritiker sehen und der z.B. in Jurys bei arte ("KrimiWelt-Bestenliste") und beim "Deutscher Krimi Preis" mit entscheidet. Das Gezänk um hohe und niedere Literatur interessiert ihn nicht.

Wundere sich dann keiner, wenn es um eine verkannte Potenz von Literatur geht: "Wir würden - hätten wir alle unseren Eric Ambler, unseren Ross Thomas, unseren Robert Littell so eifrig und aufmerksam gelesen, wie wir Steuerratgeber lesen oder Sexturnbücher - die Politiker vom Acker jagen, die sich öffentlich darüber irritiert zu zeigen wagen, dass es korrupte Manager oder Ministeriale gibt. Man könnte das alles wissen."

Verführung zu Kriminalliteratur? Ja, weil deren beste Romane sich als Einübung in nicht-naives Denken erwiesen. (Im Hintergrund, nicht so recht hèorbar auf einer Buchklappe: John Zorns "Peur sur la ville"...)
Notizia nel catalogo online
copertina
Immagini di copertina e recensioni sono tratte, se non diversamente segnalato, da ibs.it